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Leserbrief: Nochmals: Selen bei onkologischen Erkrankungen?

Frage von Dr. H.G. aus Hannover: >> Im Januar (AMB 1998, 32, 8a) haben Sie mitgeteilt, daß für SeIen eine Verminderung der Inzidenz von Lungen-, Prostata- und kolorektalen Karzinomen beschrieben sei. Ich habe bei DIMDI unter dem Stichwort „SeIen“ eigentlich nur Literaturstellen erhalten, deren Aussagen zu diesem Thema ziemlich vage sind. Ich erlaube mir anzufragen, aufgrund welcher Literaturstelle Sie diese Aussage gemacht haben. << Antwort: >> Wir haben darauf hingewiesen, daß aufgrund epidemiologischer Daten die regelmäßige Einnahme von SeIen möglicherweise für die Prävention von Tumorerkrankungen bedeutsam ist, aber eine Wirksamkeit dieses Spurenelements in der Behandlung von Tumorerkrankungen bisher nicht gezeigt werden konnte. Hinsichtlich der präventiven Wirksamkeit bezogen wir uns auf eine Studie in der Zeitschrift JAMA (Clark, L.C., et al.: JAMA 1996, 276, 1957). In dem 1997 vom American Institute for Cancer Research publizierten sehr ausführlichen Bericht (Food, Nutrition and the Prevention of Cancer: a global Perspective. World Cancer Research Fund/American Institute for Cancer Research) wird auf alle bisher vorliegenden Studien zum Einfluß einer zusätzlichen Einnahme von SeIen auf die Inzidenz unterschiedlicher solider Tumoren eingegangen. Obwohl es Hinweise aus diesen Studien gibt, daß Selen die Inzidenz von Magen-, Mamma-, Schilddrüsen- und hepatozellulären Karzinomen verringern kann, erlauben die vorliegenden Daten keine endgültige Beurteilung des Stellenwertes dieses Spurenelements in der Prävention von Tumorerkrankungen. <<