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Die 30 kostenintensivsten Arzneimittel in Berlin

Im Oktober 2001 hat die Kassenärztliche Vereinigung Berlin ihren Mitgliedern in Zusammenarbeit mit der AOK und allen Ersatzkassen eine Übersicht über die ärztlichen Verordnungen der 30 kostenintensivsten Arzneimittel des 1. Quartals 2001 zugeschickt. Insgesamt wurden für diese Verordnungen mehr als 30 Mio. DM ausgegeben (s. Tab. 1). Beigefügt sind einige sehr sachliche Kommentare, wie die Kosten gesenkt werden können: durch strengere Indikationstellung (z.B. Statine, Erythropoietin), Verordnung von Generika (z.B. Metoprolol, Omeprazol) sowie von reimportierten Arzneimitteln (z.B. Amlodipin, Pantoprazol u.a.) und Verzicht auf neue, teurere Arzneimittel mit fraglichen Vorteilen gegenüber bewährten (z.B. Esomeprazol versus Omeprazol, Glimepirid versus anderen Sulfonylharnstoffen). Begründet sind diese Kommentare durch Zitate aus vorwiegend deutschsprachigen freien Arzneimittel-Informationsblättern, speziell auch dem ARZNEIMITTELBRIEF. Bei Durchsicht der Tabelle wundert man sich, wie oft Möglichkeiten einer preiswerteren Alternative ungenutzt bleiben.

Aufschlußreich ist auch die prozentuale Verteilung der Kosten (s.a. Tab. 1). So mußten für Cholesterinsynthese-Hemmer (Statine) 21%, für Insuline (darunter die teureren Neuerungen; der neue und teurere Sulfonylharnstoff Glimepirid nicht eingerechnet) 15,3%, für Anti-HIV-Medikamente 11,3%, für Erythropoietin 10,4% und für Protonenpumpen-Inhibitoren 9,6% aufgewendet werden. Die Arzneimittel für die Behandlung von Herzinsuffizienz/Hypertonie hatten einen Anteil von 17,2%. Wahrscheinlich ist diese Liste nicht repräsentativ für andere Regionen in Deutschland. Dennoch ist es vielleicht für unsere Leser interessant zu sehen, wo niedergelassene Ärzte einer Großstadt die Schwerpunkte der Arzneimitteltherapie sehen und wie sie verordnen.

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