Raucherentwöhnung ist wichtige ärztliche Aufgabe.
Daran haben wir immer wieder erinnert (1-3) und als zielführende therapeutische
Methoden Sucht-modifizierende Information, Training, Gebote, Verbote und
Maßnahmen der Gesetzgebung in den Vordergrund gestellt. Als pharmakologische
Hilfen werden unter anderen Nikotinersatz-Therapie und Bupropion (Zyban®)
angeboten (1). Bupropion - in den USA als Antidepressivum vermarktet - war
schon 2001 durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) aufgefallen. In
Großbritannien gab es 5000 Meldungen, davon 126 Krampfanfälle, in Deutschland
107 Meldungen mit 11 Krampfanfällen. Die Zahl der gemeldeten UAW hat sich seit
2001 mehr als verdoppelt. Bis zum 14. Juni 2005 wurden von der
Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) 285 Meldungen
entgegengenommen, davon 79% psychiatrische Störungen, etwa 15% Suizidversuche (zum
Teil mit tödlichem Ausgang) und 8% Depressionen, darüber hinaus Angstzustände,
Nervosität und Schlafstörungen. 68% der Meldungen betrafen das zentrale und
periphere Nervensystem, 9% waren Krampfanfälle. Im Januar 2005 machte die AkdÄ
darüber hinaus auf fünf Meldungen über Erhöhung der Pankreasenzyme als mögliche
UAW von Bupropion aufmerksam (4).
Auf die regelmäßigen Mitteilungen der AkdÄ im
Ärzteblatt wollen wir bei dieser Gelegenheit hinweisen. Die AkdÄ bittet darum,
auf derartige UAW besonders zu achten und auf den regelmäßig im Ärzteblatt
abgedruckten Berichtsbögen zu melden.
Fazit: Bupropion
scheint angesichts der sehr unsicheren Datenlage hinsichtlich des Nutzens und
der hohen Rate an UAW zur Raucherentwöhnung zu riskant und gefährlich zu sein.
Literatur
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AMB 2000, 34, 25.
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AMB 2003, 37, 7.
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AMB 2003, 37,17.
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Dtsch. Ärztebl. 2005, 102,
A-73.
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