Nochmals: Impfung gegen Humane
Papillomviren (HPV)
Dr. G.E. aus N. schreibt zu unserer Kleinen
Mitteilung (1): >> Die Empfehlung, nur HPV-serologisch negative Mädchen
und junge Frauen zu impfen, finde ich sehr einleuchtend. Mein Problem: woher
die Serologie bekommen? Unser Labor muss hier passen und verweist auf folgende
Aussagen in AWMF-Leitlinien: „Der Nachweis von gegen HPV gerichteten
Antikörpern ist wissenschaftlichen Untersuchungen vorbehalten, aber ohne
Bedeutung für die Diagnostik.” Die andere Nachweismöglichkeit ist der HPV-DNA-Nachweis
aus dem Abstrich-Material. Dazu kommt noch die bisher nicht beantwortete Frage:
wie viel kostet die Serologie? Führt ihr Einsatz wirklich zu einer Kostenreduktion,
oder ist sie so teuer, dass es auf ein Nullsummen-Spiel hinausläuft? <<
Antwort:
>> Herzlichen Dank für Ihre wichtige Frage. Wir hatten empfohlen, die flächendeckende
Einführung der Impfaktion zu begleiten mit der Organisation eines Registers und
mit einer intensiven Aufklärungskampagne und außerdem die Impfindikation auf
Frauen zu beschränken, „die für die Vakzine-entsprechenden Papillomviren zum
Zeitpunkt der Impfung seronegativ sind” (1). „Sero” hätten wir besser
weggelassen, denn die serodiagnostischen Verfahren stehen - wie Sie richtig
schreiben - für die Praxis trotz entsprechender Nachfrage zurzeit nicht zur
Verfügung. Aber es gibt den von Ihnen erwähnten HPV-DNA-Nachweistest für den Abstrich,
der etwa 35 EUR kostet. Die Kosten dafür werden zurzeit noch nicht von allen
Kassen übernommen. „HPV-negativ” wird man daher bei manchen Frauen auch nach
der Anamnese „diagnostizieren” müssen.
Übrigens ging es uns nicht in erster Linie darum, dass
die Impfung maximal kosteneffektiv eingesetzt wird, sondern darum, dass Daten zentral
gesammelt werden, die in epidemiologischen Nachuntersuchungen quantitative
Aussagen zu Nutzen und Risiken der Impfung (auch in Untergruppen) ermöglichen.
Aber die Diagnostik wäre bei einer HPV-Prävalenz von >15% sicher auch
kosteneffektiv, da die bereits infizierten Frauen ja nicht geimpft werden
sollen. <<
Literatur
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AMB 2007, 41, 92.

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