AMB 2013, 47, 80
Metoclopramid – nur kurzzeitig und in kleiner Dosis
Im Mai 2011 haben wir über einen Patienten mit M.
Parkinson berichtet, der unter Einnahme von Metoclopramid (MCP; Paspertin®,
Generika) eine schwere Parkinsonkrise erlitten hat (1). Nun hat die europäische
Arzneimittel-Agentur (EMA) veranlasst, dass die Anwendungshinweise von MCP
wegen schwerwiegender neurologischer Komplikationen, wie extrapyramidalen
Störungen und tardiven Dyskinesien, verändert werden müssen. Laut EMA darf MCP
zukünftig nur noch kurz, d.h. maximal fünf Tage lang gegeben werden. Die
maximale Tagesdosis darf bei Erwachsenen 0,5 mg/kg nicht überschreiten.
Wegen der Gefahr einer Überdosierung darf MCP auch nur noch mit Hilfe
geeigneter, graduierter Spritzen abgemessen werden. Bei Kindern unter einem
Jahr ist MCP generell kontraindiziert; bei älteren Kindern ist es nur Mittel
der zweiten Wahl. Intravenös darf MCP nur als Kurzinfusion über mindestens drei
Minuten gegeben werden, da auch schwerwiegende Herz-Kreislaufreaktionen
beschrieben worden sind (2).
Literatur
- AMB 2011, 45,Beiblatt Ausgabe Mai.
- http://www.ema.europa.eu/docs/en_GB/document_library/Press_release/ 2013/07/WC500146614.pdf
(Zugriff am 2.8.2013)
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