AMB 2014, 48, 64
Leserbrief: Unterschiedliche Definitionen von paroxysmalem und persistierendem Vorhofflimmern
Prof. Dr. B.K. aus B. schreibt (gekürzt) zu unserer
Kleinen Mitteilung: „Neues zur Therapie bei Vorhofflimmern“
(1): >> Bei der Definition
des paroxysmalen Vorhofflimmerns ist Ihnen – glaube ich - ein Fehler
unterlaufen … Es ist als ein Vorhofflimmern definiert, das spontan ohne
medikamentöse oder elektrische Intervention in einen Sinusrhythmus konvertiert.
Dies ist die Definition der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie bzw. der EUROPEAN
SOCIETY OF CARDIOLOGY (2). … Das persistierende Vorhofflimmern ist dadurch
definiert, dass es durch medikamentöse oder elektrische Intervention in einen
Sinusrhythmus überführt werden kann ... Also hier ist eine Intervention
notwendig, um Sinusrhythmus zu erreichen ... <<
Antwort: >> Nach
unserem Sprachverständnis sind plötzlicher Beginn und kurze Dauer die Charakteristika
einer paroxysmal verlaufenden Erkrankung. Wir haben in unserer Tabelle zu den
Definitionen der verschiedenen Formen des Vorhofflimmerns die aktuelle US-amerikanische
Leitlinie wiedergegeben, die ja auch Gegenstand unseres Referats war (3). Nach
dieser wird Vorhofflimmern als paroxysmal klassifiziert, wenn es innerhalb von
sieben Tagen spontan sistiert oder in dieser Zeit interventionell beendet wurde.
Wir sehen keinen klinisch bedeutsamen Grund, plötzlich beginnendes und nur
wenige Stunden anhaltendes Vorhofflimmern nur deswegen als persistierend zu
klassifizieren, weil es erfolgreich behandelt werden konnte. Für das
Krankheitsverständnis sind diese definitorischen Unterschiede zwischen den
beiden Leitlinien wahrscheinlich wenig bedeutsam. <<
Literatur
- AMB 2014, 48,35.

- http://leitlinien.dgk.org/files/Pocket_Leitlinien_Vorhofflimmern_Update2013.pdf

- January, C.T., et al.:J. Am. Coll. Cardiol. 2014 pii: S0735-1097(14)01740-9. doi: 10.1016/j.jacc.2014.03.022. Vorveröffentlicht:
(Zugriff am 1.7.2014).
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