Jg. 58, S. 41; Ausgabe 06 / 2024
Zusammenfassung : Medikamente können in zweierlei Hinsicht eine besondere Gefahr während Hitzeperioden sein. Einige erhöhen über verschiedene zentrale und periphere Mechanismen per se das Risiko für Hitzeschäden im Körper („heat-sensitizing medications“) und bei anderen führen durch Hitze verursachte Veränderungen in ihrem Metabolismus und der Clearance zu Schwankungen in der Wirkung und vermehrten Nebenwirkungen. Zu den potenziell riskanten Medikamenten zählen u.a. Diuretika, Anticholinergika, Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Systems, diverse Psychopharmaka und Antikonvulsiva sowie Krebstherapeutika. Besonders gefährdet für Arzneimittelschäden durch große Hitze sind Ältere, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Patienten mit Herz- oder Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, eingeschränkter Mobilität, starkem Übergewicht, einigen neuromuskulären und psychia-trischen Erkrankungen sowie Demenz.
Bislang gibt es keine elaborierten und in Studien überprüften Handlungsanweisungen zur Pharmakotherapie bei großer Hitze. Bis dahin sollte bei Hitzewellen gelten: alle sollten gut über die allgemeinen Schutzmaßnahmen informiert werden; vulnerable Patienten sollten identifiziert und ihre Betreuer speziell instruiert werden; bei gefährdeten Patienten sollte ein Monitoring von Gewicht, Temperatur, Trinkmenge und ggf. auch Laborwerten erfolgen; Hitze-kritische Medikamente sollten in der Dosis reduziert bzw. pausiert werden und es sollte besonders genau auf Nebenwirkungen geachtet werden……bitte Artikel abonnieren
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Arzneimittel, Dehydratation, Diuretika, Heidelberger Hitzetabelle, Hitze, Hitzekrankheit, Hitzeperioden, Hitzewellen, Hypovolämie, Medikamente, Schwitzen
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